Die theoretische Rechenleistung der Grafikkarte bei einfacher Genauigkeit (32 bit) in GFLOPS. GFLOPS gibt an, wie viele Billionen FP32 Gleitkommaoperationen die Grafikkarte (GPU) pro Sekunde durchführen kann. Je größer diese Zahl, desto schneller ist die Grafikkarte.
FP32 oder "einfache Genauigkeit" genannt ist eine Bezeichnung für ein Gleitkommaformat welches 32 Bit im Computerspeicher belegt und eine Genauigkeit zwischen 7 und 8 geltenden Ziffern aufweist. Es ist im Standard "IEEE 754" festgeschrieben und legt fest, wie binäre Daten abgelegt werden. Dabei ist die Berechnung nach FP32 z.B. komplexer als nach FP16 (halbe Genauigkeit).
Zwar ist die FP32-Rohleistung rein theoretischer Natur, da diese nur einen kleinen Teil einer komplexen GPU ausmacht. Hier spielen neben der Speicherausstattung (Grafikspeicher) auch die Speicherbandbreite oder der Speichertakt eine große Rolle. Die Anzahl der Ausführungseinheiten ist ebenso ein wichtiges Indiz. Moderne Grafikkarten sind zudem sehr optimiert und besitzen für unterschiedliche Rechenaufgaben auch unterschiedliche Bereiche, wie z.B. zur Berechnung von ML (Maschine Learning) oder der Bildbearbeitung. Auch Raytracing-Kerne fallen in diesen Bereich.
Die Leistungsangabe gibt aber sehr wohl eine erste Einschätzung auf die zu erwartende Leistung einer Grafikkarte. Da die FP32-Leistung auch von Spielekonsolen (z.B. XBox Series X/S oder Playstation 5) oder internen Prozessorgrafikkarten (iGPUs) recht einfach in Erfahrung gebracht werden kann, ermöglicht die FP32-Leistung auch eine systemübergreifende Leistungseinschätzung.
Durch die FP32-Leistungsangabe des Herstellers lassen sich zudem auch Vergleiche von Grafikkarten durchführen, von denen noch keine genauen Benchmarkwerte aus Spielen oder bestimmten Anwendungen vorliegen. Die Rohleistung ist zudem kaum anfällig für zukünftige Firmware- oder Treiberupdates, die die Leistungswerte in Spielen z.B. deutlich beeinträchtigen können.